Bericht über den USA-Austausch 1998

Von DENNIS SCHIPPOREIT und KRISTIAN HUCHTEMANN

Freitag, 20. März 1998. Wir alle stehen erwartungsvoll am Düsseldorf International Airport. Besonders aufgeregt waren Frau und Herr Brose, die unsere erwachsenen Begleitpersonen waren. Das Wetter machte uns den Abschied nicht schwer: es regnete!!!

Nach der Gepäckaufgabe ging alles sehr schnell. Der 7stündige Flug nach Chicago, Illinois, das Durchgetrieben-Werden durch die Zollkontrolle am O‘Hare International Airport, der Weiterflug nach Portland, Oregon.

Als wir zum ersten Mal unseren Austauschfamilien gegenüber standen, waren wir bereits zweiundzwanzig Stunden schlaflos. Die erste Woche verbrachten wir in unseren Gastfamilien: Eine Gruppe machte einen Skiurlaub am Mt. Hood, ein Mädchen fuhr gar nach San Francisco. Diejenigen, die zu Hause blieben, machten, häufig in Gruppen, Tagesfahrten, zum Beispiel nach Oregon City, Portland oder in den Staat Washington. Außerdem lernten wir die nähere Umgebung von Forest Grove und Cornelius kennen und machten uns mit dem "American way of life" vertraut.

Am Montag, dem 30. März fing das offizielle Programm an; gleichzeitig war dies unser erster Schultag: Ein wahrer Kulturschock für uns: Der ASB (Associated School Body, vergleichbar mit unserer SV) führte uns durch die gesamte Schule. Unter anderem sahen wir die Koppel mit den Schafen, die zu hüten man an der Forest Grove Highschool (FGHS) lernt. Ganz besonders gefiel uns das Fach Astronomy, da es bei uns vergleichbares leider nicht gibt. Danach wurden wir von Mrs Fitzgibbons in das amerikanische Schulsystem eingeführt. Mrs Fitzgibbons, die immer Mrs Fitz genannt werden wollte, leitete künftig alle Ausflüge, die von der Schule aus organisiert wurden. Direkt am zweiten Nachmittag sind wir auf Kosten des German American Partnership Programs (GAPP) Eisessen - bei Dairy Queen - und Bowlen gegangen. Am Mittwoch, dem 1. April stand etwas ganz besonderes auf dem Programm: eine Reise zum Mount Hood, wo einige von uns zum ersten Mal Ski Fahren gegangen (bzw. gefallen) sind. That was fun!

Etwas typisch amerikanisches konnten wir am darauf folgenden Freitag besichtigen: Der übertriebene Nike-Campus, ein riesengroßer Werbekomplex der berühmten US-amerikanischen Sportbekleidungsgesellschaft. Dort konnten wir im "Employee-Store" Nikesachen teilweise zur Hälfte des normalen Preises erwerben, wovon wir auch regen (es regnete mal wieder ziemlich heftig) Gebrauch machten. Außerdem machten wir noch Ausflüge an die Oregon-Coast, zum Mount St. Helens, dem berühmt-berüchtigten Vulkan, der erst 1980 das letzte Mal ausbrach und zu den Multnomah-Falls, dem Westküstengegenstück zu den Niagara-Falls, nur wesentlich kleiner.

Dazwischen waren wir immer mit Parties beschäftigt, die daraus bestanden, Pizza zu essen und Videos zu gucken. Obendrein sind wir noch zweimal ins Kino gegangen und haben ein NBA-Spiel der Portland Trail Blazers im modernen Stadion in Portland, dem Rosegarden, geguckt.

Alles in allem waren dies drei erlebnisreiche Wochen, in denen wir viel gelernt haben. Vor allen Dingen haben wir die US-amerikanische Gesellschaft mal nicht nur durch patriotische Hollywood-Filme kennengelernt, sondern amerikanische Durchschnittsfamilien. Uns faszinierte, wie offen und herzlich die amerikanischen Familien uns aufgenommen haben. So fiel uns der Abschied trotz des schlechten Wetters schwer. Viele haben sich geschworen, wieder zurückzukommen oder haben sogar schon handfeste Pläne.

Jetzt aber freuen wir uns voller Erwartung auf den Gegenbesuch unserer neuen amerikanischen Freunde.